Die Medienberichte des vergangenen Monats bescheinigen der Energiewende herbe Rückschläge. Zum einen hätten die Wetterbedingungen des Jahres zu einer schlechteren Ausbeute der Erneuerbaren Energien geführt als im Vorjahreszeitraum. Zum anderen fehle es weiterhin an schlüssigen und sozialverträglichen Strategien für die Einhaltung der Klimaziele. Die 10 viralsten Beiträge der deutschen Nachrichtenportale zum Thema Energiewende haben wir im Folgenden für Sie zusammengefasst.
Ein windarmes Frühjahr hat im ersten Quartal des Jahres zu 2,6 Prozent weniger Strom aus Windkraft geführt als in den ersten drei Monaten 2020. Darüber berichtete SPIEGEL ONLINE unter Berufung auf vorläufige Ergebnisse des Statistischen Bundesamtes. Stammte der Strom im Vorjahreszeitraum überwiegend aus erneuerbaren Energiequellen wie Windkraft, Biogas und Sonne (51,4 Prozent), dominierten zu Beginn diesen Jahres Kohle, Gas und Kernenergie (59,3 Prozent). Die in Kohlekraftwerken erzeugte Strommenge erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um mehr als ein Viertel (26,8 Prozent) auf fast 40 Milliarden Kilowattstunden. Die produzierte Strommenge aus Erdgas sei um 24 Prozent auf 22,5 Milliarden Kilowattstunden gestiegen.
Das Wahlprogramm der CDU/CSU mit Blick auf die Energiewende kommentierte Susann Götze für SPIEGEL ONLINE. Damit die Klimaziele noch erreicht würden, müsste allein die Windkraft an Land um rund acht Gigawatt pro Jahr zulegen. Im vergangenen Jahr lag der Zuwachs nur bei 1,4 Gigawatt. Angesichts dieser Schieflage klinge es fast euphemistisch, einen »schnelleren Ausbau« zu fordern, ohne auch nur eine Zielmarke zu nennen. Getoppt würde diese Phrase nur noch durch den Zusatz, dass mehr »Akzeptanz in der Bevölkerung«, »Planungssicherheit« sowie »weniger Bürokratie« nötig seien. Drei gute Vorsätze, die die Regierung die vergangenen Jahre selbst konterkariert habe. Ähnlich widersprüchlich gehe es laut Autorin beim Ausstieg aus den fossilen Energien zu und beim Abschied vom Verbrennungsmotor. Das gesamte Klimaschutzprogramm wirke wie eine Sammlung von Anreizpolitik, technologischen Zukunftslösungen und Förderprogrammen, mit denen die Union ordnungspolitische Maßnahmen um jeden Preis verhindern wolle.
Es sei erfreulich, dass sich die Union zum gerade erst beschlossenen Ziel von 65 Prozent weniger Klimagasen bis 2030 im Vergleich zu 1990 und der Klimaneutralität des Landes bis 2045 bekenne. Prozentziele zu formulieren sei heute aber längst nicht mehr ausreichend, monierte auch Kurt Stukenberg in seinem Kommentar für SPIEGEL ONLINE das Wahlprogramm der CDU/CSU. Glaubwürdigkeit erlange, wer ausbuchstabiere, wie der Weg dahin aussieht. CDU und CSU würden das nicht tun. Das Klimaprogramm der Union sei damit ein überraschend radikales. Aus dem 139-seitigen Papier spreche die weitgehende Leugnung, den notwendigen Wandel aktiv zu gestalten. Anstatt jetzt alles dafür zu tun, mit konkreten Vorgaben für die kommenden Jahre, den Pfad zur Klimaneutralität möglichst gleichmäßig und planbar zu gestalten, würden die Konservativen einen möglichst großen Teil der Emissionsminderung irgendwann später umsetzen wollen. Dieser müsse dann aber umso brutaler ausfallen, um in 24 Jahren die netto Null beim Treibhausgas nicht zu reißen.
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