

Die öffentlichkeitswirksame Kampagne #StopHateForProfit zwingt das größte soziale Netzwerk dazu, verstärkt gegen Hetze, Hass und Falschmeldungen auf der Plattform vorzugehen. Zeitgleich prüfen die Gesetzgeber Möglichkeiten, Facebook und andere Anbieter gesetzlich dazu zu verpflichten. Das ist hochgradig imageschädigend.
Natürlich kann der Anbieter eines Produktes, wie einer Kommunikationsplattform, nicht direkt für den durch Nutzer publizierten Inhalt haftbar gemacht werden. Aber jede Organisation hat eine soziale Verantwortung. Für soziale Verantwortung gibt es sogar einen internationalen Leitfaden, die ISO 26000. Anders als beispielsweise die Buchführungspflicht, sind ethische und soziale Verantwortung, wie die Achtung von Menschenrechten und internationaler Verhaltensstandards, interessanterweise auf Freiwilligkeit basierend und daher in der Priorität der Unternehmensagenden meist weiter unten angesiedelt.
Der andere Punkt ist die Selbstverpflichtung einer Organisation. Jedes Unternehmen entsteht aus einer Vision heraus, die es zu verwirklichen beabsichtigt. Die Vision dient als Leitlinie für alle strategischen Zielstellungen und als Orientierung für die Mitarbeiter. Die Vision von Facebook lautet: “People use Facebook to stay connected with friends and family, to discover what’s going on in the world, and to share and express what matters to them.” Die aktuelle #StopHateForProfit Kampagne gegen Facebook legt offen, wie sehr sich das Unternehmen von seiner eigenen Vision entfernt hat.
Facebook sollte seine Vision wieder ernster nehmen und anhand dieser, ganz klare Prioritäten für die Unternehmensorganisation setzen. Für die Öffentlichkeitsarbeit ist es immer schlecht, auf äußere Einflüsse reagieren zu müssen. Strategisch ratsam ist es, selbst die Themen zu setzen. Facebook hätte spätestens, als sich der Erfolg der Kampagne abzeichnete, agieren und ein Statement setzen müssen. Statt die Position des Diffamierten einzunehmen, hätte Facebook die Bewegung und die Aufmerksamkeit nutzen können und seine Geschäftspartner, Kunden und Nutzer zu einer gemeinsamen #StopHateSpeech Kampagne aufrufen können, um für ein respektvolles Miteinander, Toleranz und gegen die Streuung von Falschmeldungen auf seinem sozialen Netzwerk zu werben. Facebook sollte am besten wissen, wie schnell sich in der global vernetzten Welt Botschaften und Bewegungen ausbreiten können. Diese Möglichkeiten sollten mit Blick auf die soziale Verantwortung genutzt werden oder wenigstens aus wirtschaftlichem Interesse heraus.
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