

Der mit der Corona-Pandemie verbundene globale Shutdown wirkt sich positiv auf das Klima aus. Wichtige politische Beschlüsse zur Energiewende verzögern sich jedoch. Experten prognostizieren, dass auch nach der Krise die Energiewende hinter anderen Themen auf der politischen Agenda zurückfallen wird. Wir haben für Sie die 10 Meldungen zur Energiewende zusammengefasst, die im März am häufigsten angeklickt, geteilt und kommentiert wurden.
Die Ausgangssperren wegen der Corona-Pandemie haben direkte Auswirkungen auf die Luftqualität: Satelliten-Daten zeigen einen Rückgang der Stickstoffdioxid-Emissionen in Italien und China, berichtete Focus Online im meist geteilten Artikel zum Thema Energiewende im März. Geschlossene Automobilfabriken, weniger Kohleabbau und stark eingeschränkter Reise- und Pendlerverkehr wirkten sich direkt auf die Luftqualität aus. Klima-Experten mahnten allerdings, dass ein kurzes Absinken der Schadstoffwerte kein langfristiger Gewinn für den Klimaschutz sein müsse. Bei Wirtschaftskrisen komme es nach den Einbrüchen mit niedrigen Emissionen oft zu einem noch stärkeren Anziehen der Konjunktur mit höheren Emissionen. Nach Einschätzung der Denkfabrik Agora Energiewende wird Deutschland als Folge der Corona-Krise jedenfalls sein Klimaschutz-Ziel für das Jahr 2020 erreichen. Bei langfristigen Klimaprognosen fürchten einige Fachleute hingegen, dass der Corona-Effekt negativ sein könnte: Die Virus-Krise könnte die des Klimas von der Agenda der Politik verdrängen.
Laut einem Bericht von Stefan Schulz auf Spiegel Online könnte die Bundesregierung ihr Ziel, bis 2030 mindestens 65 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien zu erzeugen, deutlich verfehlen. Laut Berechnungen der Denkfabrik Agora Energiewende würde der Ökostromanteil bei aktuellem Ausbautempo zu Anfang des kommenden Jahrzehnts maximal 55 Prozent betragen. Und auch das sei nur zu schaffen, wenn sich der Ausbau der Windkraftanlagen an Land gegenüber dem Krisenjahr 2019 bis 2023 ungefähr verdopple. In drei der wichtigsten Ökostromsparten krisele es zurzeit: Bei der Windenergie an Land streite die Große Koalition seit Monaten über eine mögliche pauschale Abstandsregel für neue Anlagen. Für den Ausbau der Windenergie auf See lege bis heute keine langfristige Strategie vor. Und in der Solarbranche erhielten erste Projekte keine Kredite mehr, weil die Förderung derzeit nicht sicher sei.
Abgeschaltete Uralt-Meiler in Frankreich würden nichts daran ändern, dass die Menschen in unserem Nachbarland den Kopf schütteln über Deutschlands Energiewende, behauptete Alexander Oetker auf ntv.de. Atomstrom für schmutzige Kohle aufzugeben, käme Präsident Macron nicht in den Sinn. Denn viele könnten sich teurere Energie nicht leisten. Durch die Energiewende, die Zuschüsse für Ökoverstromung, aber auch durch die Undurchschaubarkeit im deutschen Energiekartell läge hierzulande der Preis für die Kilowattstunde Strom im Schnitt bei 30 bis 31 Cent. In Frankreich aber sind es nur rund 16 Cent bis 14 Cent. Der Fokus auf die strahlende Atomkraft hätte einen simplen Grund: Nicht nur während der Gelbwestenproteste hätte Macron verstanden, dass es keine Alternative gebe zum günstigen und vermeintlich sauberen Strom. Der Preis der Energie entscheide über den Fortgang seiner Präsidentschaft.
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