

Zwei wichtige Fragen der Energiewende wurden anlässlich der Veröffentlichung neuer Studien im April von der Netzgemeinde diskutiert. Die Erste: Wie sieht die Energiebilanz von Elektroautos tatsächlich aus? Die Zweite: Können erneuerbare Energien den gesamten weltweiten Bedarf decken? Lesen Sie hier die Kurzfassung der 10 am häufigsten geteilten und kommentierten Artikel der deutschen Onlinenachrichtenportale zum Thema Energiewende im April.
Wenn Menschen Umweltzerstörung, wie die Rodung des Hambacher Forsts aktiv stoppen, ist das kurzfristig ein Riesenerfolg. Langfristig ist es ein Erfolg, wenn sie verstehen, dass wir nicht nur die Bäume retten, sondern das ganze System verändern müssen. „Erfolgreicher Umweltaktivismus wäre, wenn wir die Ziele Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit erreichen würden“, erklärte Axel Mayer in einem Interview mit Sophia Schirmer und Amna Franzke. „Die Umweltbewegung hat unter ungeheuer viel Mühen dazu beigetragen, globale Zerstörungsprozesse zu verlangsamen. Aber von Erfolgen sind wir weit entfernt.“ Für das abgedruckte Gespräch auf Zeit Online trafen zwei Generationen der Umweltbewegung aufeinander: Axel Mayer, seit über 40 Jahren Aktivist und Karolina Drzewo, seit drei Jahren beim Bündnis Ende Gelände. Gegen sichtbare Umweltverschmutzung war es relativ leicht anzukämpfen. Heute seien die Schadstoffe eher unsichtbar und die Probleme differenzierter. Die Frage sei: Gegen wen kämpft man? „Wir wollen sehr viel, aber es gibt sehr mächtige Interessen. Deshalb fühlt es sich manchmal an, als ob man nicht so viel erreicht“, so Drzewo im am häufigsten geteilten Beitrag des Monats.
Was Hans-Werner Sinn bei seiner Elektroauto-Studie übersehen hat, meint Stefan Hajek in seinem vielgeteilten Beitrag auf wiwo.de aufzudecken. Die Studie zur Umweltbilanz von Elektroautos hat hohe Wellen geschlagen mit dem finalen vernichtenden Urteil: Das Elektroauto sei ein Rückschritt gegenüber dem „modernen Diesel“. Das widerspreche in krasser Weise so gut wie allen seriösen, internationalen Studien der vergangenen Monate, die zu dem Thema erstellt wurden, so Hajek. Wie schon in einigen anderen „Studien“ zuvor, hätte sich Sinn einiger, teils einfacher, Tricks bedient. Das Thema sei technisch komplex und Berechnungen würden zahlreiche Prognosen und damit Variablen enthalten. Im Kern hätte Sinn beim Diesel stets Best-Case-Szenarien, beim E-Auto aber Worst-Case-Szenarien angesetzt.
„Wie wichtig ist der Klimawandel im Europa-Wahlkampf?“, fragte Andrea Böhm in ihrem Beitrag für Zeit Online. Ein gutes Jahrzehnt bliebe laut jüngstem Bericht des Weltklimarats, um mit drastischen Maßnahmen die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen und so ihre Folgen einigermaßen unter Kontrolle zu halten. Die EU ist der zweitgrößte Wirtschaftsraum der Welt und immer noch der zweitgrößte Verursacher von CO₂-Emissionen. In den vergangenen Jahren wurden mit Investitionsprogrammen und Vorgaben zur Energieeffizienz, erneuerbaren Quellen und zur Abgasreduzierung wichtige Pflöcke eingeschlagen, dennoch müssten die Mitgliedsländer viel stärker mobilisiert und reguliert werden. Doch je drastischer und teurer die Maßnahmen zur Reduzierung der Treibhausgase ausfallen, desto leichter hätten es rechtspopulistische Argumente, Klimaschutz sei eine teure Obsession der Eliten auf Kosten der sozial Schwachen.
Es ist möglich, den gesamten weltweiten Energiebedarf aus erneuerbaren Quellen zu decken. Das sei das Ergebnis einer neuen Studie aus Finnland und Deutschland über die FOCUS ONLINE berichtete. Die Schlussfolgerung der Forscher: Die junge Klima-Aktivistin Greta Thunberg hat recht. Die Studie widerspreche dem Argument, man benötige weiterhin fossile Energien als Brückentechnologie für Tage, an denen kein Wind weht und keine Sonne scheint. Auch die Kosten würden nicht weiter steigen. Anfangs müsse man zwar mit hohen Investitionen rechnen, mit etwa 67.200 Milliarden Euro weltweit. Bis zum Jahr 2050 würden die Kosten aber sinken. Statt im Schnitt 54 Euro pro Megawattstunde Energie wie 2015, zahle man dann nur noch 53 Euro. Die Arbeitsplätze im Stromsektor würden ebenfalls wachsen, weltweit bis zum Jahr 2050 um 15 Millionen Stellen.
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