

Eine ernüchternde Zwischenbilanz zur Effektivität der deutschen Energiepolitik und Rekorde bei der erzeugten Ökostrommenge sowie der solaren Wasserstoffgewinnung waren im Juli die zentralen Themen der relevanten Online-Berichterstattung zur Energiewende.
In der viralsten Meldung des Monats berichtete Daniel Wetzel auf Welt.de über eine Analyse des Instituts der Deutschen Wirtschaft zum aktuellen Stand der Energiewende. Demnach konnte in den vergangenen vier Jahren „bei den wichtigsten Zielen insgesamt kein Fortschritt erzielt werden“. Einzig beim Ausbau der Erzeugungskapazitäten für Ökostrom seien die selbst gesteckten Ziele erreicht worden. Bei der Senkung der CO2-Emissionen, dem Netzausbau, der Stromeinsparung sowie der Stabilität des Strompreises seien die Kennzahlen allerdings weit von den Zielvorstellungen entfernt.
Der Erfolg beim Ausbau der erneuerbaren Energien führte zu einem neuen Rekord bei der erzeugten Ökostrommenge, über die Tagesspiegel.de berichtete. So wurden im ersten Halbjahr 2017 erstmals über 100 Milliarden Kilowattstunden Strom aus erneuerbaren Energiequellen produziert. Rein rechnerisch könnten damit sämtliche Privathaushalte in Deutschland für ein komplettes Jahr mit Strom versorgt werden. Für die Rekordmenge ist laut Tagesspiegel in erster Linie ein starker Zuwachs bei den Windkraftanlagen verantwortlich, die mehr als die Hälfte des Ökostroms erzeugten.
Bei der Windkraft ist jedoch eine deutliche Abschwächung des starken Ausbautrends in Sicht, wie Welt.de in der zweitplatzierten Meldung des Monats berichtete. So erwartet der Bundesverband Windenergie, dass die Ausbauleistung im Jahr 2018 um rund ein Drittel zurückgeht und in den kommenden Jahren deutlich weniger neue Windräder aufgestellt werden als zuvor. Ursache hierfür sind veränderte gesetzliche Regelungen wie die Privilegierung von Bürgerwindparks und die Deckelung des Ausbauvolumens.
Ein weiterer Rekord wurde im Juli im Bereich solaren Wasserstoffgewinnung erzielt. Wie FAZ.net berichtete, konnte Sonnenlicht noch nie so effizient in den sauberen Brennstoff und Energiespeicher umgewandelt werden, der als Hoffnungsträger für eine umwelt- und ressourcenschonende Energieversorgung gilt. Eine deutsch-amerikanische Forschergruppe konnte dabei 19 Prozent des einfallenden Sonnenlichts in Wasserstoff umwandeln und sich damit dem theoretischen Maximalwert von 23 Prozent annähern.
Wie Spiegel Online berichtete, soll derweil am Rande des Loch Ness in Schottland ein Pumpspeicherkraftwerk errichtet werden, um die enormen Wassermengen des Sees als Energiespeicher zu verwenden. Dadurch könnte der in den schottischen Windparks in der Nordsee erzeugte Strom zwischengespeichert werden und für rund sechs Stunden etwa 400.000 Haushalte versorgen. Das Projekt stellt einen wichtigen Schritt für die Zielsetzung einer vollständigen Umstellung auf erneuerbare Energien in Schottland bis zum Jahr 2020 dar.
Auf Welt.de machte sich der Chef des Verbands der Familienunternehmer für eine Abschaffung der EEG-Umlage und eine Ausweitung des europäischen Emissionshandels auf alle Branchen stark. In weiteren Meldungen wurden eine Forderung des Bundesrats nach einer Ausweitung des Mandats der Kohlekommission und die Zweitverwertung von Windkraftanlagen thematisiert.
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