

Die Berichterstattung zur Energiewende in den relevanten deutschen Online-Medien hat im Juni spürbar nachgelassen und konnte kaum Viralität generieren. Grund hierfür ist vermutlich der in einigen Meldungen beklagte politische Stillstand bei der Umsetzung des Projektes sowie die Dominanz anderer Themen.
Einzig die Welt.de Meldung „Deutschland verschenkt Ökostrom im Wert von 610 Millionen Euro“ hatte entsprechende Relevanz und konnte im Juni einen signifikanten Viralitäts-Wert einfahren. Der Beitrag wurde insgesamt 261 Mal weiterverlinkt. Das Thema „Kosten der Energiewende“ bleibt damit ein Viralitäts-Treiber. Laut dem Artikel mussten Verbraucher im vergangenen Jahr die Rekordsumme von 1,4 Milliarden Euro für Noteingriffe zur Stabilisierung des Stromnetzes aufbringen. Die Abschaltung von Ökostromanlagen aufgrund von fehlenden Leitungen verursachte weitere Kosten von 610 Millionen Euro.
In einem weiteren Beitrag ging Daniel Wetzel auf Welt.de ausführlich auf Kritik des Bundesverbands der deutschen Energiewirtschaft an der Energiepolitik der Bundesregierung ein. So warf dessen scheidender Präsident Stefan Karpferer Wirtschaftsminister Peter Altmaier auf dem Jahreskongress des Verbandes Untätigkeit und Konzeptlosigkeit mit Blick auf die Energiewende vor und beklagte einen energiepolitischen „Stillstand“. So lasse die Energiepolitik derzeit „in allen wichtigen Fragen Klarheit vermissen“. Insbesondere im Bereich der Ausschreibungen für erneuerbare Energien, der Förderung der Kraft-Wärme-Kopplung sowie beim Netzausbau seien allerdings dringend politische Entscheidungen erforderlich. Altmaier reagierte laut Wetzel vage und ohne klare Antworten auf die Vorwürfe der Energiebranche.
Die neu gewählte BDEW-Präsidentin Marie-Luise Wolff forderte laut Spiegel Online darüber hinaus einen raschen Ausstieg aus der Kohlenutzung. Anders seien die die CO2-Minderungsziele der Großen Koalition nicht zu erreichen. In der zur Ausarbeitung eines Plans für diesen Ausstieg eingesetzten Kohlekommission werden laut einem Bericht von Zeit Online keine Oppositionspolitiker vertreten sein, was auf Kritik stieß.
In dem drittplatzierten Artikel „Die große Flaute“ nahm Susanne Götze auf Zeit Online den schleppenden Ausbau der Windenergie an Land und die immer professioneller werdende Mobilisierung von Windkraftgegnern in den Blick. So sei im Bereich der Anti-Windkraft-Initiativen eine verstärkte Vernetzung zu beobachten, die es den Gruppen erleichtere „aufwendige Einsprüche gegen Genehmigungen oder Flächenausschreibungen zu formulieren.“ So lag die Zahl der neu genehmigten Windräder im vergangenen Jahr bei 450, während 2016 noch mehr als 3.100 Anlagen genehmigt wurden.
Auf Spiegel Online beschäftigte sich Stefan Schultz in einer lesenswerten Reportage mit dem Internetportal „Enyway“, das sich als „AirBnB für Strom“ bezeichnet. Die Plattform ermöglicht es Besitzern von kleinen Ökostromanlagen ihren erzeugten Strom direkt an Verbraucher zu verkaufen.
In weiteren Meldungen wurden Vorschläge von Grünen und Umweltverbänden für eine radikale Verkehrswende, der Beschluss von höheren Zielen für den Ausbau der erneuerbaren Energien innerhalb der EU sowie eine mögliche Entlastung des Stromnetzes durch Elektroautos thematisiert.
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